Der M&A-Markt in der DACH-Region 2025: Chancen und Herausforderungen
Einleitung
Im Jahr 2024 verzeichnete die DACH-Region ein M&A-Volumen von über 200 Milliarden US-Dollar (Quelle: STATISTA). Für 2025 prognostizieren 85% der Unternehmen und 91% der Private-Equity-Gesellschaften eine Zunahme der Transaktionen (Quelle: KPMG). Der M&A-Markt (Mergers & Acquisitions) in der DACH-Region – bestehend aus Deutschland, Österreich und der Schweiz – präsentiert sich 2025 also in einer spannenden Entwicklungsphase. Getrieben von Digitalisierung, Nachhaltigkeitszielen und technologischen Innovationen eröffnen sich Unternehmen gute Wachstumschancen.
Immer mehr mittelständische Firmen erkennen den Wert strategischer Übernahmen, um Marktanteile auszubauen, Innovationen zu fördern und sich besser aufzustellen.
Doch welche regionalen Besonderheiten gibt es? Welche Branchen stechen hervor? Und welche wirtschaftlichen und politischen Faktoren beeinflussen den Markt? Tauchen wir ein in die Dynamik des M&A-Marktes der DACH-Region und beleuchten die vielversprechenden Aussichten für 2025
(Ergebnisse aus Quellen, Befragungen und Einschätzungen).
Regionale Unterschiede in der DACH-Region
Die DACH-Region zeichnet sich durch wirtschaftliche Vielfalt und regionale Besonderheiten aus, die den M&A-Markt prägen.
Deutschland: Vielfältige Branchen und Innovationszentren
Als größte Volkswirtschaft Europas dominiert Deutschland den M&A-Markt in der DACH-Region. Dank seiner starken mittelständischen Basis
(„Hidden Champions“) fungiert das Land sowohl als Käufer- als auch als Verkäufermarkt und bleibt mit 71% der Transaktionen im ersten Halbjahr 2024
der Hauptakteur der Region (Quelle: PWC).
Regionale Schwerpunkte:
Bayern und Baden-Württemberg: Industrielle Hochburgen mit Fokus auf Maschinenbau, Automotive und IT. Unternehmen hier treiben
Innovationen in Hightech-Bereichen wie KI und Automatisierung voran.Berlin: Hotspot für Startups aus Software, Fintech und Künstlicher Intelligenz. Internationale Investoren kommen in die Hauptstadt,
um aufstrebende Unternehmen zu erwerben oder zu unterstützen.Nordrhein-Westfalen (NRW): Mit einer starken mittelständischen Basis, innovativen Technologiezentren in Köln und Düsseldorf sowie der Transformation von Industrie zu erneuerbaren Energien ist NRW ein wichtiger Treiber im M&A-Markt.
Österreich: Der Spezialist für Nischenmärkte
Österreich punktet mit Expertise in Nischenmärkten wie Medizintechnik, erneuerbare Energien und Umwelttechnologien.
Wichtige Highlights:
Wien ist ein zentraler Standort, der als Brücke zu osteuropäischen Märkten dient. Unternehmen nutzen diese Position, um
grenzüberschreitende Investitionen und Akquisitionen voranzutreiben.
Schweiz: Stabilität und Life Sciences als Treiber
Die wirtschaftliche und politische Stabilität der Schweiz macht das Land besonders attraktiv für M&A-Deals.
Branchenfokus:
Basel: Zentrum für Biotechnologie und Pharma, das weltweit führende Unternehmen und Investoren anzieht.
Zürich: Schwerpunkte in Health-IT und Finanzdienstleistungen machen den Standort äußerst dynamisch.
Branchenspezifische Einblicke
Ein genauer Blick auf die boomenden Branchen zeigt, welche Sektoren besonders attraktiv für M&A-Aktivitäten sind.
1. Technologie: IT, Software und Cybersecurity
Der Technologiesektor (TMT) bleibt 2025 einer der Spitzenreiter im M&A-Markt. Im ersten Halbjahr 2024 entfielen 36% aller M&A-Transaktionen
in der DACH-Region auf die Technologie-, Medien- und Telekommunikationsbranche.
Unternehmen nutzen Übernahmen, um technologische Expertise und Fachkräfte zu sichern.
Wichtige Trends:
Künstliche Intelligenz (KI): Ein Wachstumsbereich mit jährlichen Zuwächsen von bis zu 20 %. Firmen investieren gezielt in Startups
und Unternehmen, die KI-Lösungen anbieten.Cloud-Computing: Der Trend zu hybriden Cloud-Lösungen fördert strategische Partnerschaften und Übernahmen in der IT-Branche.
Cybersecurity: Mit steigenden Cyber-Bedrohungen wächst die Bedeutung der IT-Sicherheit, was den Markt für Sicherheitssoftware und
Dienstleistungen weiter antreibt.
Chancen für den Mittelstand:
Der Kauf von IT-Dienstleistern hilft, digitale Kompetenzen intern zu stärken.
SaaS-Unternehmen (Software-as-a-Service) bieten stabile Einnahmequellen und attraktive Synergien. Übrigens ändern sich die Berechnungsmodelle gerade stärker in eine Bezahlung der Nutzung (Consumption-Based Pricing) statt fester Gebühren pro Nutzer (Seat-Based Pricing).
2. Gesundheitswesen: Health-IT und Medizintechnik
Die Verbindung von IT und Medizintechnik revolutioniert den Gesundheitsmarkt. Elektronische Patientenakten, KI-gestützte Diagnosen und Telemedizin
sind nur einige der Innovationen, die die Nachfrage antreiben.
Regionale Highlights:
Schweiz: Basel unterstützt Health-IT-Projekte durch starke Forschungsnetzwerke.
Deutschland: Bayern und Baden-Württemberg sind führend in der Medizintechnik.
3. Erneuerbare Energien: Nachhaltigkeit im Fokus
Der steigende Druck auf Unternehmen, ESG-Ziele (Umwelt, Soziales, Governance) zu erreichen, hat den Sektor für erneuerbare Energien in
den Mittelpunkt gerückt.
Aktuelle Entwicklungen:
Investitionen in Solar- und Windkraftwerke sowie Speichertechnologien.
M&A-Deals zur Übernahme von Unternehmen, die Technologien für die Energiewende bereitstellen.
Wirtschaftliche und Politische Einflüsse
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Inflation und Zinsen: 2025 zeigt bisher eine moderate Inflation in der Region, während leicht sinkende Zinsen den Zugang zu
Fremdkapital erleichtern und somit M&A Transaktionen begünstigen könnten (Quelle: PWC).Fachkräftemangel: Besonders im IT-Bereich fehlen qualifizierte Fachkräfte, was Unternehmen dazu bewegt, benötigte Expertise
durch Übernahmen zu sichern.
Politische Entwicklungen
Digitalstrategie: Die Fördermaßnahmen der deutschen Regierung im Bereich Digitalisierung begünstigen Investitionen in Technologieunternehmen.
Energiepolitik: Die Umsetzung der Energiewende schafft neue Übernahmemöglichkeiten in nachhaltigen Technologien.
Geopolitische Herausforderungen
Lieferkettenprobleme: Unternehmen sichern sich durch M&A-Deals regional unabhängige Liefernetzwerke.
EU-Regularien: Verschärfte ESG-Standards erfordern gründliche Due-Diligence-Prüfungen bei Übernahmen.
Dynamik und Prognosen für 2025
M&A-Aktivitäten in Zahlen
Experten prognostizieren eine Zunahme der M&A-Aktivitäten in der DACH-Region für 2025. Insbesondere die Technologiebranche wird
voraussichtlich weiterhin eine führende Rolle einnehmen, gefolgt von den Sektoren Gesundheitswesen und erneuerbare Energien.
Die M&A-Deals in der DACH-Region (Prognose):
Anzahl Transaktionen
Für die DACH-Region wird eine Zunahme von 20% an Unternehmenstransaktionen prognostiziert.
Attraktivität einiger Branchen im M&A-Markt 2025
Attraktivität verschiedner Branchen
Die Technologie & IT Branche (TMT-Sektor) bleibt Spitzenreiter im M&A MArkt der DACH-Region. Die Branchen Gesundheitswesen und Erneuerbare Energien sind ebenfalls attraktiv, der Einzelhandel und die Automobilzulieferer haben eher eine niedrigere Attraktivität.
Was Unternehmen jetzt tun können
Um die Chancen im M&A-Markt 2025 optimal zu nutzen, sollten Unternehmen:
Frühzeitig potenzielle Übernahmeziele identifizieren und eine klare Strategie entwickeln.
Investitionen in wachstumsstarke Sektoren wie Technologie und erneuerbare Energien priorisieren.
Sich auf Marktveränderungen einstellen und ESG-Strategien in die Unternehmensplanung integrieren.
Fazit
Trotz der gemischten Wirtschaftsaussichten bietet der M&A-Markt 2025 vielfältige Chancen für den Mittelstand in der DACH-Region. Unternehmen, die sich strategisch positionieren, flexibel bleiben und die Herausforderungen proaktiv angehen, können von der erwarteten Dynamik profitieren und sich Wettbewerbsvorteile sichern. Von technologischer Innovation über Nachhaltigkeit bis hin zu regionalen Stärken bietet die DACH-Region vielfältige Möglichkeiten für strategische Investitionen.
Quellen: KPMG, PWC, Gartner, GoingPublic, Markt und Mittelstand, Business Insider